Pfadfinderwissen


Hier findest du Pfadfinderwissen und Know-How über verschiedene Themenbereiche. Schau dir die Bilder, Texte und Videos an und lerne etwas über das Handwerkszeug der Pfadfinderei.


 

 

Alte Lieder, rote Socken, Lederhosen, Affe, Kohte?

 

Was ist Tradition, was hält sich aus alten Zeiten?

 

Das ist bei uns Hofheimern ganz sicher als allerserst das Singen! Jeder Singeabend ist etwas Besonderes.

Zu uns gehören aber auch die roten Socken, die vereinzelt noch zu sehende Lederhose oder der Affe (Felltornister). Alles Traditionen, ebenso wie Kohte, Jurte, Kröte, die Zelte, in denen wir schlafen.


1. Knoten

Knoten sind für uns unglaublich wichtig. Für den Aufbau der Kohten und Jurten, sowie für den alltäglichen  Gebrauch.

Du siehst hier Videos, die dir ein paar Knoten zeigen sollen!





2. Schwarzmatt

 

Bei uns Pfadfindern ist eine der wichtigsten Techniken, die wir beherrschen, das Aufbauen unserer Zelte. Ohne diese Kenntnisse würden wir bei Regen nass werden, bei Kälte frieren und bei Sonne einen Hitzschlag bekommen. Aber was gibt es eigentlich für Zelte und Zeltarten, wann bauen wir was und was brauchen wir alles dafür?

 

Kohte:

Material:

4 Kohtenplanen

1 Verhüterli

1 / 2 Mäste (2 Steckstangen)

1 Kohtenkreuz

2 Seile

8 Heringe

Vorteile:

Eine Kohte ist im Vergleich zu anderen Zelten sehr dicht und hält die Wärme gut. Damit ist es perfekt zum Übernachten mit ca. 8 Personen geeignet. Auch lässt es sich mit einer Gruppe gut Transportieren und die Planen sind auf einem Hajk vielfältig einsetzbar.

Nachteile:

Die meisten Menschen können nicht aufrecht in der Kohte stehen und bei geschlossenem Verhüterli bleibt es auch am Tag dunkel in der Kohte.

 


Jurte:

Material:

6 Kohtenplanen

12 Vierecksplanen (oder 6 Rechtecksplanen)

1 Jurtenverüterli

12 Seitenstangen mit Seil

12 Heringe

1 Mast (3 Steckstangen)

1 Spinne

Mind. 1 Seil

Evtl. 1 Rolle

Vorteile:

Eine Jurte ist ziemlich geräumig und dabei auch noch relativ hoch. Trotzdem ist die Jurte noch dicht. Die Jurte ist deshalb gut als Versammlungszelt geeignet, da man in ihr auch Feuer machen kann.

Nachteil:

Eine Jurte hält Wärme nicht so gut und bei schlecht ausgemessenen Seitenstangen kann es schnell zugig werden.

 


Das auf dem Bild ist übrigens keine einfache, sondern eine doppelte Theaterjurte. Statt einer Theaterplane pro Seite, nimmt man zwei pro Seite.
Das auf dem Bild ist übrigens keine einfache, sondern eine doppelte Theaterjurte. Statt einer Theaterplane pro Seite, nimmt man zwei pro Seite.

 Einfache Theaterjurte:

 Material:

 6 Kohtenplanen

 2 Theaterplanen

 14 Vierecksplanen

 1 Jurtenverüterli

 1 Plane zur Abdeckung der Mitte (+Seile)

 14 Seitenstangen mit Seil

 14 Heringe

 2 Mäste + Querstange

 2 Spinnen

 Mind. 4 Seile

 Evtl. 2 Rollen

Vorteile:

Die Theaterjurte ist sehr geräumig, einfach zu bauen und lässt sich beliebig vergrößern. Auch in ihr kann man leicht Feuer machen.

 Nachteile:

 Eine Theaterjurte ist aufgrund des großen Lochs in der Mitte oft undicht, auch wenn man mit Verhüterlis hier gut Abhilfe schaffen kann. Dennoch ist es  in ihr in der Regel immer noch viel trockener als bei einer Großkonstruktion wie einem Phönix oÄ.

 


Lok:

Material:

2 Kohtenplanen

6 (8) Heringe

1 (2) Mäste

1 (0) Seile

0 (1) Theaterplane

Die Angaben in den () sind für den Bau einer Lok mit Rechtecksplane.

Vorteile:

Eine Lok ist ein kleines Zelt, dass sich leicht und mit wenig Material aufbauen lässt. Es bietet Platz für zwei Personen.

Nachteile:

Eine Lok ist sehr niedrig und man liegt sehr oft an der Plane. Deshalb wird man in einer Lok schnell nass.

 


Kröte:

Material:

1 Kohtenplane

1 kl. Mast (1 Steckstange)

5 Heringe

1 Seil

Vorteile:

Eine Kröte ist ein einfaches Ein-Mann-Zelt, dass man leicht alleine aufbauen und transportieren kann.

Nachteile:

In einer Kröte ist es sehr eng und man berührt immer die Plane. Deshalb wird man hier sehr schnell nass. Auch ist eine Seite in der Regel offen, sodass man noch einen Poncho braucht, um auch wirklich geschützt zu schlafen.

 


3. Die Pfadfinderlilie

Die Pfadfinderbewegung verfügt seit je her über einen großen Schatz an Traditionen und Symbolik. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Symbolik ist die Pfadfinderlilie, bzw. die Lilie allgemein. Nicht nur im Abzeichen des WOSM ist eine stilisierte Lilie zu finden, auch das Abzeichen des VCP stellt eine stilisierte Lilie dar, gepaart, mit einem Kleeblatt, welches ebenfalls eine große Bedeutung hat, und vor allem für die weibliche Pfadfinderbewegung steht. Aber auch unsere Berner Gefährten und Späher Nadeln stellen Lilien dar. Dieses Symbol ist also allgegenwärtig. Im Folgenden soll es darum gehen, wo dieses Zeichen herkommt, was es bedeutet und wie es heute noch in der Pfadfinderbewegung eingesetzt wird.

 

Ursprung:

 

 

Das Zeichen der Lilie taucht sehr früh in der Geschichte der Menschheit auf. Sie wird sehr oft mit Rittern und Ritterlichkeit in Verbindung gebracht. Aber auch viele andere Formen sind bekannt, in denen das Symbol der Lilie zum Teil auch erheblich andere Bedeutung hat. Die Pfadfinderlilie orientiert sich dabei wohl am Stärksten an der Fleur-de Lis, welche aus Frankreich stammt. Als Vorbild und Ideenquelle, soll jedoch eher die Kompasslilie gedient haben, welche auf einem altmodischen Kompass stehts den Weg nach Norden weist. Sicherlich ist aber die Analogie zur Lilie mit ihrem Sinnbild für Ritterlichkeit nicht ganz unbeabsichtigt.

 

 

Die Lilie bei den Pfadfindern:

 

B.P. wählte als Zeichen für die Pfadfinderbewegung die Kompasslilie. Diese stammt von alten Kompassen und Seekarten, markiert dort den Norden. Diese sollte als Zeichen für die Orientierung auf dem Pfad des Lebens stehen. Je nach Quelle werden den einzelnen Elementen auch noch weitere Bedeutungen zugemessen. So sollen die drei Blätter der Lilie für die ursprünglichen drei Punkte des Pfadfinderversprechens stehen: freudige Pflichterfüllung, stete Pflichtbereitschaft und freiwillige Einordnung. Diese kann aber auch problemlos auf die drei Punkte unseres Pfadfinderversprechens übertragen werden. Im Symbol des WOSM wurden zudem noch zwei Elemente ergänzt, die die Abtrennung zur Fleur-de-Lie weiter verdeutlichen sollen. So findet man in den zwei äußeren Blättern zwei fünftägige Sterne, die für die zehn Pfadfindergesetze stehen sollen und das Seil mit dem Weberknoten, dass Gemeinschaft repräsentiert. Aber auch alle nationalen Pfadfinderverbände verwenden die Lilie in der ein oder anderen Form. So auch alle deutschen Pfadfinderbünde wie der VCP, DPSG und BDP, aber auch der Vorgängerverband des VCP, der CP.

 

 

Quellen: Wikipedia, Wikimedia Commons, der Kornett (Pfadfinderzeitzschrifft von 1957, findet sich im Turm), F&F